Kirche in Not wird den vom Papst geschenkten Lamborghini in einen Kindergarten und ein Zentrum für Christen in Ninive „verwandeln“

5/03/2019 Leuven – Dank der Spende von 200.000 Euro, die Kirche in Not im Anschluss an die Versteigerung des von Papst Franziskus verschenkten Lamborghini erhalten hat, kann das Hilfswerk nun zwei neue Initiativen finanzieren, die den in die Ninive-Ebene zurückgekehrten christlichen Familien zugute kommen.

Am 15. November 2017 hatte der Heilige Vater entschieden, einen Teil des Erlöses aus dem Verkauf des Lamborghini Huracan, der ihm vom Autohersteller geschenkt worden war, Kirche in Not zukommen zu lassen. Heute wird Kirche in Not diese Geste des Pontifex zu konkreter Hilfe machen, indem sie mit dem Geld den Wiederaufbau zweier durch den Krieg zerstörter Einrichtungen der syrisch-katholischen Kirche finanziert: den Wiederaufbau des nach der Jungfrau Maria benannten Kindergartens und des Multifunktionszentrums der gleichnamigen Pfarrei.

Wiederaufbau des nach der Jungfrau Maria benannten Kindergartens in Baschiqa (Irak)

Beide Gebäude befinden sich in Baschiqa, gerade 30 Kilometer von Mosul entfernt. Die Kleinstadt ist durch den Krieg hart getroffen worden, doch zahlreiche Mitglieder der christliche Gemeinschaft sind zurückgekehrt. Es sind tatsächlich bereits 405 der 580 beschädigten Wohnhäuser repariert worden und 50 % der Christen, genauer gesagt 1585, zurückgekehrt.

Die beiden mit dem Verkaufserlös des Lamborghini finanzierten Wiederaufbaumaßnahmen werden auch den anderen Minderheiten in der Stadt zugute kommen, da das Multifunktionszentrum mehr als 1000 Personen fassen kann und von den verschiedenen Gemeinschaften für Hochzeiten und religiöse Feste genutzt werden wird. Es wird das größte Zentrum der Gegend sein und mehr als 30 000 Einwohnern, die Angehörige verschiedener Ethnien und Glaubensrichtungen sind, zur Verfügung stehen.

Wiederaufbau des Multifunktionszentrums der syrisch-katholischen Pfarrei in Baschiqa (Irak)

Gerade etwas mehr als zwei Jahren nach der Befreiung der Dörfer der Ninive-Ebene hat die Zahl der Christen, die in ihre Häuser zurückkehren konnten, die kühnsten Erwartungen übertroffen. Am 11. Januar diesen Jahres waren gut 9108 Familien in ihre Dörfer zurückgekehrt, also fast 46% der 19 832 Familien, die dort im Jahr 2014 vor der Ankunft des Islamischen Staats (IS) gewohnt hatten. Dies ist den enormen Anstrengungen des Wiederaufbaus zu verdanken, die zum Großteil von Kirche in Not finanziert worden sind und es erlaubt haben, bis jetzt 41% der 14 035 vom IS zerstörten oder beschädigten Wohnhäuser wiederherzustellen.

Die Initiative, bei deren Verwirklichung die Stiftung zusammen mit den lokalen Kirchen an vorderster Front steht, hat im Heiligen Vater einen unermüdlichen Wohltäter gefunden. Bereits im Jahr 2016 hat Papst Franziskus mit 100 000 Euro die “Saint Joseph Charity Clinic” in Erbil gestiftet, die kostenlose medizinische Versorgung anbietet.

Dieses zusätzliche Geschenk des Heiligen Vaters nun wird es den Christen ermöglichen, ihren eignen Glauben zu leben und ihren Kindern eine Zukunft im Irak zu sichern. Gleichzeitig wird es eine starke Botschaft und Einladung zur friedlichen Koexistenz der Religionen in einer Gegend sein, in der der Fundamentalismus leider auch die interreligiösen Beziehungen beschädigt hat.

Von 2014 bis heute hat Kirche in Not mehr als 40 Millionen Euro zur Unterstützung der irakischen Christen gegeben.

Von Marta Petrosillo

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