Missionare in extrem armer Gegend im peruanischen Dschungel brauchen Hilfe

18/01/2021 Leuven – Das apostolische Vikariat San José del Amazonas liegt im Norden des peruanischen Dschungels, an der Grenze zu Kolumbien und Brasilien, in einer ländlichen Gegend, in der es keine Landstraßen gibt. Die Bewohner bewegen sich auf den großen Flüssen, dem Amazonas und dem Napo, und deren Nebenflüssen fort. Ihre Dörfer liegen im Dschungel verstreut und weit von der einzigen Stadt in der Gegend, der Hauptstadt Iquitos, entfernt. Dies erschwert es, an Grundnahrungsmittel und Dienstleistungen zu kommen. Der Staat ist dort so gut wie nicht präsent, das Bildungs- und Gesundheitsniveau ist das niedrigste im ganzen Land, und es herrscht eine große Unsicherheit aufgrund von Drogen- und Menschenhandel.

In diesem vergessenen und unübersichtlichen Grenzgebiet im Dschungel unterstützen 59 katholische Missionare die 14 Priester, die sich um die einheimische Bevölkerung in einem Gebiet kümmern, das so groß ist wie Portugal und Irland zusammen. Die Missionare kommen aus verschiedenen Ländern: Mexiko, Polen, Kanada, Kolumbien, Spanien, Brasilien, Indien und auch aus Peru. Kirche in Not hilft seit mehr als 25 Jahren bei der schwierigen Seelsorgearbeit.  Gegenüber dem Hilfswerk erläutert der zuständige Bischof José Javier Travieso Martín, dass das Vikariat sich in einer sehr kritischen finanziellen Lage befinden, die sich durch die COVID-19-Pandemie noch verschärft hat.

Deshalb verstärkt Kirche in Not  die  seine Unterstützung für die Missionare in dieser extrem armen Gegend, „wo die Menschen nicht nur kaum zum Unterhalt ihrer Kirche beitragen können, sondern eher vielfach Unterstützung brauchen. Das konnten wir während der Pandemie wieder einmal feststellen“, erklärt der Bischof gegenüber Kirche in Not. Das Gesundheitssystem werde seit Jahren „im Stich gelassen“ und die Menschen „ihrem Schicksal überlassen.“

Dank der Unterstützung von Kirche in Not konnte in den ersten Monaten des Jahres 2020 der Nahrungsmittelbedarf von 20 Missionaren gedeckt werden. Derzeit benötigen 14 Ordensschwestern und sieben Laien Unterstützung, vor allem für Lebensmittel und Gesundheitskosten.

Das Vikariat unterhält 16 Missionsstationen. Dazu kommen ein Haus für Leprakranke, ein Krankenhaus, 16 Medizinstationen am Fluß Napo, vier Schulen, zwei Internate und zwei Behinderteneinrichtungen. Die Missionare sind für mehrere Missionsstationen verantwortlich und besuchen Dutzende von Gemeinden. Aufgrund des Priestermangels in der Region stehen sie dem Wortgottesdienst vor, bilden Katecheten aus und halten Religionsunterricht. Sie kümmern sich um die Familienpastoral und die Seelsorge unter den Eingeborenen. Darüber hinaus betreuen sie Lepra- und andere Kranke und unterstützen die Ausbildung der Kinder vor Ort.

Gabriel Grégoire ist einer der von Kirche in Not unterstützten Missionare. Der gebürtige Kanadier ist in der Gemeinde- und Sozialarbeit tätig, kann aber aufgrund der Pandemie diese Aufgaben nicht wie gewohnt wahrnehmen. Er hilft bei der Reinigung und Desinfektion der Kirche sowie bei Totengebeten und Gottesdiensten, wenn der Priester abwesend ist, um andere Gemeinden zu betreuen. Er ist auch Mitglied des Wirtschaftsrates des Vikariats und unterstützt die Gruppe der Legion Mariens, die kranke Menschen und Heimbewohner besucht, um mit ihnen zu beten.

Bei Grégoire wohnt ein weiterer kanadischer Missionar, Alain Lacroix, der eine vom Vikariat in Iquitos eingerichtete Kfz-Werkstatt leitet und bei der Koordination der Mission Tamshiyac hilft. Er kümmert sich darum, wenn bei Fahrzeugen Hilfe benötigt wird, und bietet denen, die darum bitten, Arbeit an.

Unter den Missionaren gibt es auch Familien wie die von Antonio Romero, der mit seiner Frau Monica Adriana und ihren drei Kindern aus Mexiko gekommen ist, um zu helfen. Im Gespräch mit Kirche in Not erzählt er, wie sehr sich alles durch COVID verändert hat. Denn ihre ganze Arbeit ist von der Pandemie geprägt: „Der Ruf nach Trost beim Tod eines Familienangehörigen, die Krankheit anderer; zu wissen, dass es keine Medikamente – nicht einmal Paracetamol oder Alkohol – gibt, dass das Essen knapp ist, dass der Sauerstoff,  jetzt für mehr als 3500 Soles (ungefähr 750 Euro) pro 10 m3 gekauft werden muss, dass ein Familienmitglied stirbt und es niemanden gibt, der uns eine Sauerstoffflasche leiht, vermietet oder verkauft, für die dann die Füllung gesucht werden müsste, was eine weitere Odyssee bedeutet …“

Kirche in Not hilft auch Dominika Szkatula. Die polnische Laiin ist Koordinatorin der Eingeborenenpastoral. Im Land lebt sie seit 1982. Im Laufe ihrer apostolischen Arbeit hat sie in mehreren Dörfern gelebt, Leprakranke betreut und die Menschenrechte der Ureinwohner verteidigt. Nach mehr als 30 Jahren Erfahrung als Missionarin und Katechetin sagt sie: „Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass wir alle aktiv an der rettenden Mission Christi teilnehmen können. Ich schätze mich glücklich. Denn wenn man im Amazonasgebiet lebt, ist man näher an Gott. Der Umgang mit den einfachen und bescheidenen Menschen, die dort leben, erlaubt es einem, ihn zu berühren.“

 

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Mitteilung auf Ihre Überweisung: 234-00-59 Peru

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