04/02/2025 Leuven – Das Wort „Seminar“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Saatbeet“. Ein Priesterseminar ist also der Ort, an dem der zarte Keim der Berufung wachsen kann. In Maadi, einem Stadtteil von Kairo, werden derzeit am einzigen koptisch-katholischen Priesterseminar Ägyptens 28 junge Männer ausgebildet. Einige haben uns von ihrer Berufung erzählt.

Nabit (29) war schon als Jugendlicher aktiv in der Kirche. „Meine Erfahrungen als Ministrant, Katechet und Pfadfinder legten die Saat für meine Priesterberufung. Ich fühlte mich innerlich stets zu Gott hingezogen und nahm in mir ein Flüstern wahr, das mich näher an Jesus heranzog, und tief in mir vernahm ich den Ruf, Ihm zu folgen.“
Rameez (23) war vor seinem Eintritt in das Priesterseminar zwei Jahre lang als Servicetechniker für medizinische Geräte tätig. Er berichtet: „Meine Familie legte schon in meiner Kindheit die Liebe zu Gott tief in mein Herz und in meine Seele. Ich liebe es, in der Kirche zu sein, und ich liebe Gott. Nirgendwo sonst habe ich die gleiche Freude gefunden.“
Auch Fady (28) betont die Freude: „Priester zu sein ist für mich eine freudevolle Art und Weise, das Reich Gottes auf Erden zu leben“, sagt er uns.
„Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“ (Joh 14,6)
Antown (32) studierte Mathematik, bevor er ins Seminar eintrat. „Ich habe mich immer nach dem Sinn des Lebens gefragt. Mir reichte immer diese Antwort: ‚Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben‘ (Joh 14,6). Priester zu werden, macht mich zu einem Zeichen der Liebe Gottes und des wahren Sinns. Die Jugendlichen stellen viele Fragen, und ich möchte ihnen Hoffnung geben, dass die Welt Sinn hat.“

Sameh (28) wollte als Kind wie sein Großvater werden. Er bewunderte dessen „einfache und heiligmäßige Lebensweise“, wie er sich erinnert. Aber als Jugendlicher träumte er davon, eine einflussreiche Persönlichkeit zu werden. Heute möchte er nur eines werden: „ein demütiger Priester und Hirte, der in Ägypten der Kirche dient“.
Abba Romany Fawzy, der Rektor des Seminars, erklärt: „Die Mission des Seminars besteht darin, durch die Ausbildung von Generationen guter Priester die Flamme des Glaubens in der Kirche am Brennen zu erhalten. Es soll gewährleistet werden, dass die Priester Männer der Frömmigkeit und des Gebetes sind, und ihre Persönlichkeit soll umfassend geformt werden.“
Nun gehört zu der Ausbildung der angehenden Priester, dass sie in Pfarreien eingesetzt werden, um dort praktische Erfahrungen zu sammeln. Auch andere Aktivitäten und Veranstaltungen stehen auf dem Programm.
Bislang geht viel Zeit und Kraft dadurch verloren, dass das Seminar kein eigenes Fahrzeug hat. Der öffentliche Verkehr ist jedoch unzuverlässig und unsicher. Für einen Minibus mit 14 Sitzplätzen werden noch 34.600 Euro gebraucht. Helfen Sie auch?
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