Krise in Venezuela: Ein Priester wird erschossen, um sein Auto zu stehlen

13/07/2018 Leuven – Die ernste und schwere Lage der Priester in Venezuela bleibt eine der größten Sorgen für die Päpstliche Stiftung Kirche in Not.

Wieder einmal ist in Venezuela ein Priester Opfer der verheerenden Gewalt im Land geworden. Bei einem Raubüberfall wurde er von zwei Kugeln getötet, als am Montag, den 9. Juli vor seinem Pfarrhaus sein Transporter gestohlen wurde. Dies hat die Diözese Barquisimeto im Nordwesten des Landes in einer Mitteilung bestätigt. Darin wird um Gebete für den Verstorbenen Pater Irailuis García aus der Pfarrei Unsere Liebe Frau von Fatima gebeten.

Mangels verlässlicher Informationen ist es schwierig, die Zahl der seit Beginn der schrecklichen Gewaltwelle in Venezuela getöteten Priester und Ordensleute festzustellen. Im März 2017 beklagte das kolumbianische Außenministerium den Tod des kolumbianischen Priesters Diego Bedoya Castrillón, der in Aragua, Venezuela, getötet wurde, als der Sitz der Gemeinde überfallen wurde, wo er sich aufhielt. Im Jahre 2016 wurde der katholische Geistliche Darwin Antonio Zambrano Gámez in der Stadt San Cristóbal im Südwesten des Landes während eines mutmaßlichen Raubüberfalls mit einer Stichwaffe umgebracht, als er Sport trieb. Der Militärpfarrer bei der Marineinfanterie in der venezolanischen Armee Pater Reinaldo Alfonso Herrera Lures wurde im September 2014 entführt und später ermordet. In diesem Jahr starben  die beiden Salesianer Bruder Luis Heriberto Sánchez und Pater Jesús Erasmo Plaza von der Schule Don Bosco in der Stadt Valencia während eines Überfalls auf das Haus.

Kirche in Not-nahen Quellen zufolge sind seit Anfang 2017 wenigstens drei weitere Priester an mangelnder ärztlicher Betreuung gestorben. Weitere zehn Geistliche mussten das Land verlassen, weil sie dort keine Möglichkeit fanden, ihre Krebskrankheiten- oder chronische Erkrankungen wie etwa Diabetes behandeln zu lassen.

Die schwere Lage der Priester in Venezuela bleibt eine der größten Sorgen für die Päpstliche Stiftung Kirche in Not. Das Hilfswerk hat in mehreren Ländern Unterstützungskampagnen gestartet.

Erzbischof José Luis Azuaje Ayala von Maracaibo, der zugleich der Vorsitzende der Bischofskonferenz ist,,  zeigte sich am 7. Juli in seiner Rede bei der ordentlichen Vollversammlung des Episkopats über die Lage im Lande besorgt: „Nach der Präsidentschaftswahl, die mehr Fragen als Antworten aufgeworfen hat, stellt sich das Volk angesichts der Lage im Land Fragen: Was sollen wir nun tun? Welchen Weg sollen wir einschlagen? Und es sagt etwas zutiefst Empfundenes aus: Wir leben ohne Hoffnung in einer ungerechten Situation, die uns zu ersticken droht. (…) Angesichts der Lage spricht das Volk. Es lässt sich vernehmen, es hebt jeden Tag seine Stimme. Dieses Volk redet. Die tausenden Proteste, die Tag für Tag stattfinden, obwohl die Medien nicht darüber berichten, drücken Unzufriedenheit darüber, dass improvisiert wird und das Volk dieser Situation ausgeliefert ist. Das System ist davon geprägt, und darin zeigt sich der Mangel an Vernunft und Sachkenntnis bei denen, die in der Politik Entscheidungen treffen müssen. Die Proteste zeigen das Scheitern eines Modells an, das seit vielen Jahren die Menschen laut anprangern.“

Die päpstliche Stiftung Kirche in Not ruft zu einer dringenden Gebets- und Unterstützungskampagne für Venezuela auf.

Von Monica Zorita

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