Sierra Leone: ein Pfarrhaus für eine neue Pfarrei

26/09/2023 Leuven – Sierra Leone hat eine schmerzliche Geschichte durchgemacht. Bis heute sind die Folgen des Bürgerkrieges spürbar. Zwischen 1991 und 2002 war die Hälfte der Bevölkerung auf der Flucht, Tausende Menschen wurden getötet. Armut, Arbeitslosigkeit und Korruption prägen bis heute die Wirklichkeit dieses westafrikanischen Landes, das zu den ärmsten der Welt zählt. Dazu kommen schwere Naturkatastrophen, die verheerende Ebola-Epidemie zwischen 2014 und 2016 sowie – wie überall in der Welt – die Coronapandemie.

Pfarrer Emmanuel Francis Allie vor der gefährlichen Treppe des heruntergekommenen Gebäudes.

Knapp 70 Prozent der rund 8 Millionen Einwohner von Sierra Leone sind Muslime, ca. 20 Prozent gehören traditionellen afrikanischen Religionen an. Katholische Gläubige bilden eine kleine Minderheit, die Kirche ist aber in der Gesellschaft sehr geachtet, weil sie unter anderem viele Schulen betreibt und den Menschen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit selbstlos hilft. Sie ist aber selbst arm, und die meisten Priester leiden selbst Not.

Einer von ihnen ist Pfarrer Emmanuel Francis Allie aus der Pfarrei „Unserer Lieben Frau von der Immerwährenden Hilfe“ in Lakka, einem Stadtteil der Hauptstadt Freetown. Er beklagt sich nicht, obwohl er allen Grund dazu hätte: Er lebt, arbeitet und betet in einem völlig maroden Haus, das zudem auch noch ständig überschwemmt wird. Das Dach ist leck, auf dem Grundstück bildet sich bei Regen ein See, der Zustand der Rohre und Elektroleitungen ist hoffnungslos, und die morsche Holztreppe droht einzubrechen. Laut ist es dort auch. „Ich finde nie die Stille, die für das geistliche Leben notwendig ist“, berichtet der Priester. Außerdem hat jeder von außen Zugang zu dem Grundstück, was angesichts der hohen Kriminalität gefährlich ist. Ursprünglich war das Mehrfamilienhaus als Unterkunft für Opfer des Bürgerkriegs genutzt worden. Nun ist es in einem so desolaten Zustand, dass es unzumutbar ist, dort zu wohnen.

Die Gläubigen haben bereits versucht, ihrem Pfarrer zu helfen, doch sie sind selbst arm und können nur unter Opfern Geld spenden. Dem Priester war es dabei viel wichtiger, zuerst eine Pfarrkirche zu bauen, bevor er an sich selbst dachte. Nun sind die Mittel erschöpft, und die Wirtschaftskrise hat alle noch ärmer gemacht. Derweil verkommt das Haus durch Regenfälle und die salzhaltige Meeresluft immer weiter.

Um diesem Alptraum ein Ende zu setzen, haben wir 45.000 Euro für die Fertigstellung eines neuen Pfarrhauses zugesagt.

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